Die Gründerzeit

Am 8. Juni 1875, gründeten acht Zeller Bürger die Freiwillige Feuerwehr Zell. Die Gemeinderäte beschlossen damals, die Ausrüstung der Wehr aus der Gemeindekasse zu bezahlen. Schließlich profitierte die ganze Gemeinde von der neuen Feuerwehr. Für 693 Mark kauften sie sieben Uniform-"Juppen", 7 Mützen mit Goldlitzen, 7 Helme, 3 Feuerwehr- laternen, 6 Feuerwehrbeile, 1 Zimmer- axt, 7 Steigergurte, Beiltaschen, Axtfutterale, Steigerseile und -stränge, 1 "doppeltönige Hupe", und einige weitere Pfeifen, Hupen Hacken und Dachleitern.

Das war die Ausrüstung der Zeller Feuerwehr. Beim Ohmdener Feuerwehrkomman- danten Maier absolvierten die frischgebackenen Floriansjünger 9 Feuerwehrübungen für insgesamt 23,40 Mark. Schließlich mussten sie ihr Handwerk erst noch erlernen.

Im selben Jahr legt die Truppe in Holzmaden die Feuerwehrprüfung ab. Jeder von ihnen erhielt dafür eine Aufwandsentschädigung von 1 Mark Damit waren die Zeller Brandbekämpfer eingekleidet, ausgerüstet, eingelernt und geprüft, also einsatzbereit. Die Teilgemeinden Aichelberg, Eckwälden und Pliensbach verfügten damals jeweils über folgende Feuerlöschgeräte: 1 Hand-Feuerspritze, 1 Feuerleiter, 2 Feuerhaken, 1 Pechpfanne, 13 Feuer- eimer, 2 hölzerne Feuerkübel mit Tragestangen. Es ist erstaunlich, dass sämtliche Teilgemeinden damals über die gleiche Ausrüstung verfügten. Aichelberg wurde 1876 zur selbstständigen Gemeinde erhoben. Die Löschgeräte blieben im Besitz der Aichelberger.

Pflichtfeuerwehren 1880 - 1936

In den folgenden Jahren änderte sich einiges an der Struktur der Feuerwehr. 1878 wurde die Feuerwehrmannschaft in drei Rotten unterteilt. Die Spritzmannschaft aus Zell und zwei weitere Mannschaften aus Eckwälden und Pliensbach. Die Verstärkung der Zeller Kernmannschaft durch die Mannschaften aus den Teilgemeinden sollte dafür sorgen, "dass im Fall der Noth diese auch ein wenig Begriff von der Feuerlöschordnung bekommen."

1880 kam die nächste große Veränderung: Die Pflichtfeuerwehr wurde eingeführt. Alle männlichen Personen zwischen 18 und 50 Jahren mussten bei Löscharbeiten helfen.

Zwei Jahre später, 1882, kam eine große Anschaffung auf die Gemeinde zu. Bei der Firma Heinrich Kurz, Spritzenfabrik in Stuttgart, erstanden die Zeller eine vierrädrige Saugfeuerspritze, Modell Landspritze Nummer 2. Das Gerät kostete 1600 Mark. Der Staat gewährte einen Zuschuss von 450 Mark.

Am 19. Januar 1882 hatten die Zeller ihre neue Spritze. 
Mit einer "Lokal-Feuerlösch-Ordnung der zusammengesetzten Gemeinde Zell" verbesserte der Gemeinderat am 17. April 1889 den Aufbau und die Organisation der Feuerwehr weiter. Nun gab es in Zell fünf Feuerwehrzüge: Der erste Zug, das waren die Profis von der Freiwilligen Feuerwehr. Ein Zugführer und 25 Feuerwehrmänner (13 Steiger und Retter und 12 Schlauchleger) zeigten den an- dern wo's langgeht.

Der zweite und dritte Zug bestand jeweils aus einem Zugführer und 20 Mann. Sie waren für die Feuerwehrspritze verantwortlich und wechselten sich bei der Arbeit ab. Der vierte Zug aus 23 Mann war fürs Wasserschöpfen und Tragen zuständig. Zug Nummer fünf bestand aus 21 Mann. Bei der Bevölkerung wurde dieser Zug "Steckenmänner" genannt. Mit langen,schwarzweißrot gestrichenen Holzstäben bewaffnet, sperten sie die Brandstellen ab.